Nach drei Jahren Bauzeit eröffnete in Stechelberg im Lauterbrunnental Ende 2024 die steilste Gondelbahn der Welt und damit die erste Etappe der neuen Schilthornbahn. Erstmals überwindet eine Personengondel eine Steigung von 159,4 Prozent – und übertrifft so die ehemals rekordhaltende Seilbahn um über 26 Prozent. Der «Loen Skylift» in Norwegen mit einer Steigung von 133 Prozent musste seinen Weltrekordtitel abtreten.
Gilgen hat an der Talstation Stechelberg sowie an der Bergstation Mürren in 1'650 m ü. M. diverse Anlagen und Antriebe verbaut. Auch an den sich noch im Bau befindenden höheren Stationen Birg und Schilthorn werden moderne Türsysteme installiert. Gilgens Chefmonteur vor Ort, Jürg Brechbühl, weiss: «Ein Bergbahnprojekt in diesem Ausmass wird es in der Schweiz in den nächsten zehn Jahren nicht mehr geben.»
800 Höhenmeter in vier Minuten
Den zahlreichen Touristen, die häufig für die Skisaison in den Wintermonaten das Berggebiet aufsuchen, bietet die neue Seilbahn Komfort. Die beinahe 800 Höhenmeter überwindet die Seilbahn mit einem Tempo von 7 m/s in 4 Minuten. Pro Fahrt können 80 Passagiere transportiert werden. Ausserdem sparen sich die Fahrgäste einen Umstieg: Bis anhin gelangte man nur durch einen Bahnwechsel an der Zwischenstation Gimmelwald nach Mürren. Insgesamt reduziert sich die Fahrzeit um zwei Drittel.
Neue Technologie in der Schweiz
Die erste Spur der neuen Funifor-Seilbahn zwischen Mürren und Birg nahm zur gleichen Zeit wie die steilste Gondel der Welt ihren Betrieb auf. Auch sie setzt neue Massstäbe in der Schweiz – nicht wegen der zu überwindenden Steigung, sondern wegen der Seilbahntechnologie. Erstmals wurde ein Funiforsystem mit «Fingerdock»-Stationen in der Schweiz gebaut. Die Eröffnung der zweiten Spur ist für das letzte Quartal des Jahres 2025 vorgesehen. Die zweite Funiforbahn von Birg hoch zum Schilthorn und dem berühmten Drehrestaurant «Piz Gloria» wird derzeit fertiggestellt.
